"Zuweilen dünkt es mich..."

Heinrich Heine - ein liederabend

Uli bützer - bariton

Amelie warner - klavier

Bevorstehende Termine


Warum Heine?

Sich mit Heinrich Heine (1797-1856) zu beschäftigen ist nicht nur aus künstlerischer, sondern auch aus gesellschaftlicher Perspektive lohnend:
Der Kosmopolit und leidenschaftliche Europäer sah sich selbst als Gewissen der Nation und Advokat des Volkes sowie als „braver Soldat im Befreiungskriege der Menschheit" (Heine in Reise von München nach Genua). „Heine hatte ein fast absolutes Gehör für die Dissonanzen seiner Zeit“ (Hosfeld). Er unterschied sorgfältig das „Nationalvorurteil von der Vaterlandsliebe“ (Habermas) und entlarvte so Nationalisten; erkannte stets als einer der Ersten aufkeimenden Populismus und bekämpfte Antisemitismus; trat als Intellektueller Populisten entgegen, die Probleme nicht in ihrer Komplexität erfassten, sondern sie für ihre Zwecke missbrauchten: „Da kommen zunächst die Radikalen und verschreiben eine Radikalkur, die am Ende doch nur äußerlich wirkt“ (Heine in Ludwig Börne. Eine Denkschrift). In Hinblick auf aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse, wieder emporsprießenden Nationalismus, rassistische und antisemitische Verbrechen und Populisten in prominenten Positionen entpuppt sich Heine heute geradezu als Zeitgenosse.
Neben seinem journalistisch-politischen Engagement war Heine auch der Poet, der die Lyrik modernisierte. Mit „Witz und Esprit, Rationalität und Urbanität“ (Reich-Ranicki) setzte er nicht nur neue literarische Maßstäbe, sondern wurde posthum zum meistvertonten Dichter.

Das Programm enthält die einzigen von Schubert in Musik gesetzten Heine-Lieder, Vertonungen von Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts sowie ausgewählte Werke Schumanns. Dazu reflektieren Textbeiträge das Geschehen in den Liedern oder setzen eigene Akzente um manche Facetten im Portrait Heines differenzierter auszuleuchten.

Der junge Künstler Tom Weichelt hat eigens für dieses Programm ein themengebundenes Portrait-Triptychon geschaffen, das im Konzert ausgestellt wird.
In der Pause wird mit, freundlicher Unterstützung des Weinbär Freiburg, der Gelblack-Riesling vom Schloss Johannisberg ausgeschenkt. Schon Heine schwärmte von diesem Weingut: "Mon Dieu! wenn ich doch so viel Glauben in mir hätte, daß ich Berge versetzen könnte – der Johannisberg wäre just derjenige Berg, den ich mir überall nachkommen ließe" (in Ideen. Buch LeGrand), sodass das „Schlampampen" (Heine im Wintermärchen) im Rheinwein diesen Liederabend zu einem multi-sensorischen Heine-Erlebnis werden lassen.


Heine-Spotlights


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Vergangene Konzerte

    1. September 2022 | Festhalle Horben
    1. Juli 2022 | Palais Wittgenstein, Heine-Institut Düsseldorf
    1. Oktober 2020 | Dominikanerkloster Freiburg
Tom Weichelt - Portraitstudien


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