WINTERREISE+

LIED + IMPROVISATION

Schuberts Winterreise im Dialog mit Improvisationen.
Liedduo: Uli Bützer & Max Langer + Ensemble Klÿtea: Max Langer & Fabian Kühn


LIED + IMPROVISATION
WINTERREISE+ ist ein interdisziplinärer Liederabend, in dem Schuberts Liederzyklus durch Improvisationen und performative Elemente ergänzt wird. Diese stehen einerseits im Dialog mit den Liedern der Winterreise, sind aber auch inspiriert durch Texte, welche die in der Winterreise aufgeworfene Fragen inhaltlich vertiefen, weiterdenken oder ihnen eine neue Perspektive entgegenstellen. Auch musikalisch bilden die Improvisationen einen Widerpart zu Schuberts Musik und bleiben dennoch mit ihr verbunden.
Liedduo: Uli Bützer – Bariton & Max Langer – Klavier
Klÿtea: Max Langer – Klavier & Fabian Kühn – Gesang, FX

 

Vergangene Termine:

    1. Februar 2023 | Humboldtsaal Freiburg
    1. November 2023 | Waldkulturscheune Villingen-Schwenningen

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Über die Winterreise
Die Winterreise von Franz Schubert nach Texten von Wilhelm Müller liefert fragmentarische Einblicke in das Leben und die zerrüttete Seele eines Wanderers mit unglücklicher Liebesvergangenheit. Die Einsamkeit und Depression des Wanderers erscheint vordergründig als individuelles Schicksal eines Menschen, der sozial isoliert, psychisch instabil und ausgeschlossen von jeder gesellschaftlichen Teilhabe ist. Wenn die Romantik aber die Frage nach der Rolle des Einzelnen in einer zunehmend moderner werdenden Welt stellt, wird aus diesem individuellen Schicksal aber ein gesellschaftliches Problem formuliert. Schubert Schaffenszeit zwischen 1815 – dem Jahr des Wiener Kongresses, seinem 18. Lebensjahr in dem er den Erlkönig, sein Opus 1, komponiert – und seinem Tod im Jahr 1828 ist politisch bestimmt repressiven Restaurationsbemühungen des Metternich-Regimes. Schuberts wie Müllers Werke wurden teilweise zu Zielen der staatlichen Zensur; in Schuberts Freundeskreis fanden Hausdurchsuchungen, Bespitzelungen und Festnahmen statt. Das Liebesleid, der Wahnsinn und das Ringen mit sich und der Gesellschaft des Wanderers in der Winterreise, lassen sich auch als Chiffren lesen, die für eine Kritik an der politischen Lage, für den Schmerz über deren Ausweglosigkeit sowie als Abgrenzung zum Biedermeier, der sich in dieser Welt einzurichten versucht, stehen.