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IDEALE

Ein Liederabend

Jan Cossiers - Prometheus mit Feuer (1637)

Werke von Schubert, Beethoven, Wolf, Mahler und Kurtag

Uli Bützer - Bariton
Amelie Warner - Klavier


Programm

Schubert/Schober – An die Musik
Kurtag/Hölderlin – Im Walde
Beethoven/Jeitteles – An die ferne Geliebte
Wolf/Goethe – Grenzen der Menschheit
Schubert/Goethe – Prometheus
Wolf/Goethe – Ganymed

Mahler/Rückert – Ich bin der Welt abhanden gekommen
Schiller/Schubert – Die Bürgschaft


Über das Programm

Ideale dienen als Orientierung. Im Formulieren des Ideals offenbart sich eine Differenz zwischen dem Vollkommenen und der Wirklichkeit. Diese Differenz kann zu Veränderungen anstoßen. Wird ein anderes Ideal als Maßstab gewählt, ergibt sich eine andere Grenze zwischen ideal und real – so bietet jedes Ideal eine andere Perspektive auf die Wirklichkeit. Unterschiedliche Konzepte ergänzen sich, können differenziertere Sichtweisen eröffnen und Pluralismus, Empathie und Demokratie fördern.
Dieser Liederabend mit Werken von Schubert, Kurtag, Beethoven, Wolf und Mahler präsentiert in Text und Ton gefasste Entwürfe zu verschiedenen Idealen.
Beethoven schreibt mit An die ferne Geliebte den ersten Liedzyklus und entwirft damit ein neues Formideal. Die Lieder überhöhen die Liebe zu einer Idee, welche Raum und Zeit überwinden kann. Als Prolog zu Beethovens Zyklus, dient Kurtags Vertonung eines Gedichtes des Idealisten Hölderlin, indem die „allerhaltende Liebe“ zum höchsten Wert erhoben wird, der in der Natur und im Menschen liegt.
In Grenzen der Menschheit, Prometheus und Ganymed lotet Goethe das Verhältnis zwischen Menschen und Göttern aus. Es wird die Natur und die Demut vor dem Göttlichen besungen, in Prometheus aber auch auf die eigene schöpferische Kraft verwiesen und gegen Götter rebelliert.
Der Sänger in Ich bin der Welt abhanden gekommen wählt aus Sehnsucht nach einer idealen Welt einen anderen Weg: Er entsagt dem unvollkommenen Weltgetümmel, um sich allein dem Leben in seinem Lieben, in seinem Lied hinzugeben.
Schillers Ballade Die Bürgschaft erzählt nicht nur von zwei Freunden, deren Idealismus ein Tyrannenherz erweicht, es geht auch um die Ideale der (gescheiterten) französischen Revolution.
Damit steht das letztgenannte Werk, aber auch der ganze Liederabend, unter dem Gedanken Schillers, dass man um ein „politisches Problem in der Erfahrung zu lösen, durch das ästhetische den Weg nehmen muss, weil es die Schönheit ist, durch welche man zu der Freiheit wandert“.


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Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturamt Freiburg, GVL Neustart Kultur und den Weinbär Freiburg.